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Der Bremer Klaben

Der Bremer Klaben ist ein regionales Gebäck mit langer Tradition. Es gibt ihn nur in Bremen und Umgebung. Das macht ihn gleichermaßen bei Einheimischen und Touristen beliebt.

Anders als der doch eher trockene Stollen ist der Klaben durch den hohen Frucht- und Butteranteil saftiger. Das Mischverhältnis Teig zu Früchte ("Buntes") beträgt 50:50. Damit ist er auch schwerer und nahrhafter. Der Klaben wird zudem nach dem Backen nicht gebuttert und gezuckert. Dass er mit seinen "Stollen-Geschwistern" aus der anderen Teilen Deutschlands mithalten kann, hat die Auszeichnung mit dem brozenen Stollenzacharias vor einigen Jahren gezeigt. Und in Bremen und Umgebung ist er sowieso die Nummer 1.

Das Wort "Klaben"/"Klaven" kann man verschiedentlich herleiten. Hinsichtlich seiner Konsistenz findet man das niederdeutsche Wort "Klöben", beschreiben als groß und inhaltsreich. In anderen Teilen Deutschlands wird Klaben mit "Klumpen" übersetzt, auch das kann grob passen. Eine weitere Deutungsmöglichkeit leitet sich von "Klöve" für Spalte und "Klave" für Scheit und Kloben ab. Dafür spricht, dass der Klaben eine längliche und gespaltene Form hat.

Die Bäcker-Innung Bremen hat den Bremer Klaben in einem langwierigen Antragsverfahren auf europäischer Ebene geografisch schützen lassen. Ende 2009 war es endlich soweit.  Nach behördlicher Überprüfung, dass der Betrieb im geografischen Gebiet herstellt und die Zutaten stimmen, darf ein Betrieb sein Produkt "Bremer Klaben" nennen und ihn verkaufen. Die Hersteller müssen sich in einer Produzentliste registrieren lassen. Wer nicht in die Liste eingetragen ist, ist nicht berechtigt, den Bremer Klaben anzubieten. Der Verbraucher hat damit die Sicherheit, dass er bekommt, was er erwartet. Die Konditoreien und Bäckereien auf der anderen Seite haben eine wunderbare Werbemöglichkeit.

 

Bereits 1593 wird der Klaben in Dokumenten des Bremer Rates erwähnt. Die "Bremer Klavenbäckerei" dürfte also noch älter und ins Mittelalter zurückgehen. Der Warenaustausch mit anderen  Hansestädten ermölichte, dass die Bäcker an die teilweise exotischen Zutaten kamen. Dass es für Seefahrer ein haltbares und heimisches Gebäck für lange Reisen war, ist nachvollziehbar.

Wann mit dem Backen in den Bäckereien und Konditoreien begonnen wird, ist unterschiedlich. Bei größeren Firmen wird sogar ganzjährig gebacken, oder sie beginnen aufgrund der großen Nachfrage viele Wochen voher mit der Klabenproduktion. Kleinere Betriebe produzieren beispielswiese erst nach dem Freimarkt. Fest steht: der Klaben muss gut durchziehen, dann schmeckt er noch besser. Und er ist sehr lange haltbar.

Wann und wie der Klaben verzehrt wird, ist jedem freigestellt. Manche belegen ihn mit Schinken und Mettwurst. Für die Extraportion Butter bestreichen ihn andere noch mal mit Butter. Traditionell ist es auch, eine mit Butter bestrichene Schwarzbrotscheibe mit Klaben zu belegen. Wahrer Genuss ist aber auch, wenn man die Scheibe lässt, wie sie ist. Dazu einen Kaffee oder Tee an einem winterlichen Sonntagnachmittag, ein Sofa und eine Decke... Wobei Klaben immer genossen werden kann: von montags bis sonntags und morgens bis abends.